Forschungsaktivitäten

Ausgangsituation vor dem Jahr 2000

Die erstmalige Anwendung von Schaumglasschotter erfolgte 1978 in der Schweiz. Die Grundlagenforschung erfolgte zum Großteil in Norwegen, Schweden und Österreich. In Norwegen und Schweden wurden bereits vor 2000 Untersuchungen an SGS für den Bereich des Straßenbaus durchgeführt und entsprechende Richtlinien erstellt. Diese wurden überarbeitet und sind aus heutiger Sicht bereits Stand der Technik. Aktuell bedarf es jedoch aus Sicht des IFU einiger Korrekturen der bisherigen Prüfmethoden und Prüfeinrichtungen.

Forschung ab dem Jahr 2000

Von 2000 bis 2007 erfolgten Forschungen an der TU Cottbus und der TU Bergakademie Freiberg. Im Jahr 2000 wurde eine erste Zulassung (Z.23.34-1340) für den Schaumglasschotter erteilt. Diese wurde fortlaufend konkretisiert, Mängel wurden behoben und seit 2014 ist diese auf dem aktuellen Stand. Es besteht derzeit die Notwendigkeit, Einbaurichtlinien zu erstellen und einen Nachweis der erreichten Tragfähigkeit einzuführen. Dazu wurden Forschungen an der TU Cottbus zwecks Steifigkeit im Ödometer und an der BA Freiberg zwecks der Scherfestigkeit durchgeführt.

2008 bis 2014

Mit den Vorbereitungen und Untersuchungen im Rahmen eines Forschungsvorhabens Grundlagenforschung Glasschaumgranulatschüttungen als lastabtragender und wärmedämmender Baustoff an der Uni Innsbruck und an der TU Wien im Zeitraum von 2010 bis 2014 wurden verlässliche Aussagen in Bezug auf die tatsächlichen Materialeigenschaften getroffen.  

In Deutschland gab es darüber hinaus von 2005 bis 2014 Forschungsaktivtäten für Teilbereiche und Anwendungen der SGS in Cottbus, Freiberg, Dresden, Clausthal und Aachen.

2010 wurde in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund der erste Wärmebrücken- und Konstruktionsatlas für ein SGS Gründungspolster erarbeitet. Er entstand in Anlehnung an den Wärmebrücken- und Konstruktionsatlas der Betonindustrie und ist seitdem mit über 40 Lösungen in diesem integriert.     

2010 wurde das IFU System eines SGS Gründungspolsters mit Frostschirm und Drainagegraben erstmalig vorgestellt. Das Streifenfundament als Frostschürze kann entfallen und gleichzeitig ist eine energetische Optimierung gemäß DIN EN ISO 13370 möglich. 

2011 wurde von Holger Weiß und zwei Sachverständigen das Patent zum Schaumglasschotter Gründungspolster mit dem Frostschirm Drainagegraben angemeldet.

2011 wurde der SGS Standard des IFU mit Fachleuten und Sachverständigen für SGS mit einem entsprechenden Qualitätssicherungssystem erarbeitet.

Beides wurde erstmals 2012 im SGS Standard des IFU veröffentlicht und verankert.

2011 wurde gemeinsam mit der TU Dortmund eine Software entwickelt, um SGS als leichte Gesteinskörnungen gemäß DIN EN 13055-2:2004, System 2+ energetisch zu optimieren (DIN EN ISO 13370)               

Seit 2012 wird der dynamische Lastplattenversuch zum Nachweis der Tragfähigkeit entsprechend dem SGS Standard des IFU angewendet. Mit dieser Prüfmethode kann man zu erreichende EVd Werte vorgeben und nachweisen. Damit wird die tatsächlich erreichte Tragfähigkeit auf dem SGS gemessen.

2014 bis 2018

Ab 2010 wurde in der FGSV, speziell dem AK 5.8, an der Erarbeitung des 2016 erschienen Merkblatts für den Einsatz von SGS im Unterbau von Straßen gearbeitet. Hier finden Sie einen Auszug.     

Bei der Erarbeitung wurde die optimale Verdichtung untersucht. Mit den Firmen Wacker, Weber, Bomag und MTS gab es umfangreiche Versuche. In den letzten zehn Jahren wurde aktiv in der Forschung und Entwicklung von Verdichtung und Nachweismethoden für SGS mitgewirkt.

Aktivitäten ab 2019

In einem Vortrag im März 2020 auf der 16. Erdbaufachtagung der Bauakademie Sachsen in Leipzig wurde festgestellt, dass Geotechnikern SGS bisher oft nur als „Dämmstoff“ bekannt ist. Der SGS wird von Geotechnikern heute als leichte Gesteinskörnung (lGK) gemäß DIN EN 13055-2:2004, System 2+ betrachtet.

2021 Beide Wettbewerbsprojekte Bauteil Bodenplatte und Ressourcenspeicher wurden mit dem Zukunftspreis eku 21 Sachsen prämiert.

2022 Forschungsthema Geotextilien DBU beantragt ???

Forschung zum SGS Gründungspolster